Menschen 2000

 

„Menschen 2000“ zeigte ich in den Jahren 2001 und 2002 in insgesamt sieben deutschen Städten. Mit den 52 Farbfotografien von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Herkunft, Religion, Nationalität und unterschiedlichen Alters warb ich für ein friedliches Miteinander und setzte mich gegen Diskriminierung, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit ein.

Die ersten Bilder entstanden auf der Expo 2000, später suchte ich Menschen in ihrer Umgebung auf. Auf der Expo war nur ein kurzer Kontakt möglich, bei den anschließenden Treffen führte ich zum Teil lange Gespräche und näherte mich so dem Menschen. Die Begegnung stand immer im Vordergrund, nur so waren mir authentische Porträts möglich.

Zur Ausstellung „Menschen 2000“ gehören Musiker aus Jordanien, Südamerika und Äthiopien genauso wie Musiker aus Deutschland. Handwerker aus Marokko, Nepal und Sri Lanka. Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind und solche, deren Heimat immer schon in Deutschland lag. Junge Menschen mit besonderen Talenten, so z. B. Anna Maria Gradante, mit italienischen Wurzeln und die als Judoka bei den Olympischen Spielen 2000 in Australien die erste Medaille in Bronze für Deutschland holte. Oder Gracia Patrizia Martinez aus Spanien, eine begnadete Flamencotänzerin. Christian Lindner, damals mit 21 Jahren jüngster Landtagsabgeordneter in Düsseldorf, traf sich mit mir an einem Samstagnachmittag im Landtag. Nach einem langen Gespräch entstand ein für mich bis heute bemerkenswertes Fotoporträt: Er sitzt in seinem Büro mit Blick auf den Rhein und im Hintergrund leuchtet die untergehende Wintersonne. „Da wird der jungdynamische Durchstarter zum Menschen mit all’ seinen Zweifeln, aber auch Träumen.“ So die Worte einer Journalistin. Heute ist Christian Lindner Generalsekretär seiner Partei in Berlin und als großes politisches Talent anerkannt.
Im Kontrast zur Jugend stehen die Porträts der alten Menschen mit all ihren Spuren eines gelebten Lebens. Frau Rizzas Porträt ist genauso zu sehen wie das von Maria Schmotz und Vinzenz Meyer. Sehr froh bin ich, dass ich den mittlerweile verstorbenen Paul Spiegel noch kennenlernen durfte.