Zwischen Glück und Grauen, Goldap und Gernika

Ein Projekt gegen das Vergessen

 

Ab Sommer 2006 arbeitete ich an meinem Projekt „Gegen das Vergessen – Die Zeit des Nationalsozialismus“. Ich suchte Menschen in Deutschland und mehreren europäischen Ländern auf, die die Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) leidvoll erlebt und erlitten haben, fotografierte sie und in ausführlichen Gesprächen erzählten sie mir ihre persönliche Geschichte.

 

Ich traf aber auch Angehörige von Ermordeten durch die Nazis und besuchte Orte, die Zeugnis davon geben.

Meine Recherchereisen führten mich nicht nur in die ehemaligen Konzentrationslager Dachau, Ravensbrück, Sachsenhausen und Bergen-Belsen in Deutschland, Natzweiler-Struthof in Frankreich, das Auffanglager Gurs in Frankreich, das Judendurchgangslager Westerbork in den Niederlanden sondern auch in das ehemalige Konzentrations– und Vernichtungslager Auschwitz in Polen. In der Tschechischen Republik besuchte ich das ehemalige Getto Theresienstadt und machte mir ein Bild von der sogenannten „geschenkten Stadt“.

So lernte ich zahlreiche Schicksale kennen. Das Leiden kannte viele Facetten, ob als Widerstandskämpferin oder –kämpfer, Opfer der irrsinnigen Rassenlehre, politisch Andersdenkende, Opfer der Bombenangriffe, Opfer durch Flucht und Vertreibung.

Die Fotografien, mit entsprechenden sechssprachigen Texten ergänzt, bilden die Ausstellung unter dem Titel „Zwischen Glück und Grauen, Goldap und Gernika“, die am 12. November 2010 in Wermelskirchen startete und dann weiter „wanderte", sogar bis nach Loches in Frankreich.
 

Das Buch „Zwischen Glück und Grauen“ mit den Fotografien und persönlichen Geschichten der Zeitzeugen erschien Anfang November 2010 im Allitera Verlag in München.
Seitdem habe ich in zahlreichen Veranstaltungen vor ganz unterschiedlichem Publikum aus dem Buch gelesen und von meinen Begegnungen mit den Zeitzeugen erzählt. 
Zuletzt las ich am 23. Mai 2024 auf Einladung der Stadt Steinfurt vor insgesamt 240 Neunt- und Zehntklässlern der ortsansässigen Gymnasien. Anlass war das Jubiläum "75 Jahre Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland".
Die nächsten Lesungen finden am 6. November in der Galerie des Kunstvereins in Wermelskirchen und am 12. November 2024 im Hölty-Gymnasium in Wunstorf statt. 

 

Eric Weik, der damalige Bürgermeister von Wermelskirchen, unterstützte meine Arbeit gegen das Vergessen sehr engagiert und übernahm die Schirmherrschaft über das gesamte Projekt. Ihm und der Stadt Wermelskirchen ist es zu verdanken, dass die Ausstellung 2010 im Bürgerzentrum in Wermelskirchen starten konnte.